Weiterentwicklung von Neurofeedback bei Tinnitus
Förderung durch den Schweizerischen Nationalfonds
Hintergrund
Tinnitus, die Wahrnehmung von Rauschen oder Klingeln in den Ohren ohne äußeren Anlass, betrifft etwa 15-20 % der westlichen Bevölkerung, wobei 20 % unter einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität leiden. Trotz der hohen Prävalenz gibt es noch keine wirksame Behandlung. Neurofeedback (NFB) wird als potenzielle nicht-invasive Behandlung erforscht, indem die neuronale Aktivität durch auditives oder visuelles Feedback verändert wird.
Motivation
Obwohl das NFB in der Neurowissenschaft und in der klinischen Praxis zunehmend Beachtung findet, gibt es noch erhebliche Wissenslücken. Die Forschung hat sich nicht systematisch mit den Auswirkungen von NFB-Stimuli und -Einstellungen, der kognitiven Belastung, der Motivation der Teilnehmer, der neuronalen Zielspezifität und den Langzeiteffekten befasst. Derzeitige Ansätze verwenden häufig einfache Feedback-Methoden, die auf unzureichend definierten Rahmenbedingungen beruhen und keine klare Verbindung zwischen Verhaltenseffekten und neuronalem Training aufweisen.
Ziele
Unser Ziel ist es, eine wirksame NFB-Behandlung für Tinnitus zu entwickeln durch:
- Systematische Entwicklung fortschrittlicher Feedback-Stimuli.
- Erstellung eines NFB-Protokolls, das auf Tinnitus-spezifische neuronale Bereiche abzielt.
- Evaluierung des Potenzials für eine NFB-Behandlung zu Hause.
Konsortium
Unser multidisziplinäres Konsortium besteht aus drei Forschungsgruppen aus den Bereichen klinische Neurowissenschaften (Universität Zürich, UZH, Universitätsspital Zürich, USZ), kognitive Psychologie und Evaluation von Benutzererfahrungen (Berner Fachhochschule und Universität Freiburg, BFH-UFR) sowie visuelles und Interaktionsdesign (EPFL+ECAL Lab, Lausanne).